Next: 4.2 Anmeldung der Teilnehmer
Up: 4 Das Testnetz
Previous: 4 Das Testnetz
Im März 1996 wurde während eines Treffens der Internet Engineering
Task Force (IETF) in Los Angeles beschlossen, ein weltweites
IPv6-Testnetz einzurichten. Ausgehend von den Gründungsmitgliedern in
Europa, Japan und U.S.A. sollten sich im Lauf der Zeit möglichst viele
Organisationen aus allen Teilen der Welt daran anschließen, um
Erfahrungen mit neuentwickelten IPv6-Technologien sammeln und
austauschen zu können. Als Name dieses Testnetzes wurde in Anlehnung
an das bestehende Testnetz MBONE zur Entwicklung eines Multicast
Backbones der Begriff 6bone gewählt.
Die Ziele des 6bone beschreibt der Entwurf der 6bone-Charta
[6bone 97] so:
- IPv6 Transport und Routing im globalen Internet zu entwickeln,
- RFC Dokumente zu erstellen, in denen Entwickler von
IPv6-Technologien über ihre praktischen Erfahrungen mit den neuen
Technologien berichten,
- Rückmeldungen zu verschiedenen IETF Aktivitäten bezüglich IPv6
zu liefern,
- Mechanismen und Prozeduren zu entwickeln, die die Migration zu
IPv6 vereinfachen und
- Mechanismen und Prozeduren zum Austausch von globalen
Routinginformationen zu entwickeln.
Im Juli 1997 waren Organisationen aus 27 Ländern an das 6bone
angeschlossen, zumeist Universitäten, Forschungseinrichtungen, Hard-
und Softwarehersteller. Die Topologie des Testnetzes unterteilt sich
in die drei Ebenen Backbone-Router, Durchgangsrouter und
Blattrouter. Die Router des Backbones verwenden in der Regel Routing-Protokolle wie
RIPng, IDRPv6 oder BGP4+IPv6 zum Austausch von Routinginformationen,
während die Router an den Blättern logisch zumeist über statische
IPv6-in-IPv4-Tunnels an die Backbone- oder Durchgangsrouter
angeschlossen sind. Abbildung 4.2 gibt einen Überblick
über die Topologie des 6bone im Juli 1997. In
Abbildung 4.3 sind die Verbindungen zwischen den
Backbone-Routern zu sehen.
Abbildung 4.2:
Das 6bone-Testnetz
|
Abbildung 4.3:
Die Backbone-Verbindungen des 6bone-Testnetzes
|
Next: 4.2 Anmeldung der Teilnehmer
Up: 4 Das Testnetz
Previous: 4 Das Testnetz
Copyright Munich Network Management Team