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Das ISO-OSI-Referenzmodell [ISO 7498] erlaubt eine Strukturierung von
Kommunikationssystemen nach Funktionalitätskriterien. Jede Schicht
erfüllt eine spezifische Aufgabe und ist durch wohldefinierte Schnittstellen
gegenüber den jeweils benachbarten Schichten abgegrenzt. Die Teilaufgaben,
die jeder Schicht zugeordnet sind, sind für alle an der Kommunikation
teilnehmenden Systeme gleich.
Jede Schicht stellt der darüberliegenden Schicht ihre Dienste zur
Verfügung, jede höhere Schicht ergänzt die Dienste der
darunterliegenden.
Innerhalb dieser einfachen Systematik von horizontalen, größtenteils
virtuellen und
vertikalen realen Kommunikationsbeziehungen läßt sich ein für den
einwandfreien Betrieb eines Kommunikationssystems notwendiges effizientes und
somit komplexes Netzmanagement nicht realisieren.
Daher wurden von ISO vier miteinander in Zusammenhang stehende Modelle
entworfen, um einen geeigneten Beschreibungsrahmen für das Netzmanagement
aufzustellen (Abbildung 1.1).
Die Teilmodelle des OSI-Netzmanagementsosi_nm_mod
Im einzelnen sind dies:
- 1.
- Das Informationsmodell (Structure of Management
Information) [ISO 10165]:
Es legt die Konzepte zur Darstellung von Managementinformation fest; so
zum Beispiel die Abstraktion realer Netzbestandteile wie
Protokollimplementierungen oder Hardwarekomponenten als logische
Beschreibungen. Diese werden als Managed Objects bezeichnet und
stellen die für das Netzmanagement relevante Sicht auf die Netzressourcen
dar.
Eine einheitliche Beschreibungsstruktur wird durch Verwendung von derzeit
neun genormten Templates in ASN.1-Syntax sichergestellt.
Managed Objects mit gemeinsamen Eigenschaften werden zu Objektkatalogen
zusammengefaßt und in der MIB abgelegt. Diese ist ein konzeptioneller
Datenbehälter, der die Gesamtheit der Managed Objects eines
Kommunikationssystems beinhaltet.
- 2.
- Das Organisationsmodell:
Im Organisationsmodell werden die Begriffe ,,Manager`` und ,,Agent``
definiert sowie deren Beziehungen zueinander.
Der Agent stellt die Schnittstelle dar, mit der eine
Managementanwendung, der Manager, mit den Managementobjekten
in Verbindung treten kann.
Der Begriff der Managementdomäne im Sinne einer Gruppierung
von Managed Objects nach organisatorischen Kriterien wird ebenfalls
im Organisationsmodell eingeführt.
- 3.
- Das Kommunikationsmodell:
Es behandelt die Aspekte der Kommunikation zwischen Manager und Agent
sowie den Zugriff auf die MIB.
Während das Kommunikationsprotokoll zwischen Manager und Agent,
das Common Management Information Protocol (CMIP) [ISO 9596-1]
genormt ist, unterliegt die Kommunikation zwischen dem Agent und den
Managementobjekten keinerlei Vorschriften, da es nicht möglich
ist, ein Protokoll zu spezifizieren, welches die Gesamtheit von
Managed Objects (sowohl Hardwarekomponenten als auch Softwaremodule)
abdecken kann (Abbildung 1.2). Insbesondere sind diese Kommunikationsbeziehungen
systemspezifischen Eigenschaften unterworfen.
Das Kommunikationsmodell nimmt eine Untergliederung in drei
Management-Kategorien vor, die alle Zugriff auf die MIB haben:
- Schichtübergreifendes Management (Systems Management)
- Schichtenmanagement ((N)-Layer Management)
- Protokollmanagement ((N)-Layer Operation)
- 4.
- Das Funktionsmodell:
Ausgehend von fünf allgemeinen Funktionsbereichen des
Netzmanagements
- Configuration Management
- Fault Management
- Performance Management
- Accounting Management
- Security Management
wurden von ISO eine Vielzahl bereichsspezifischer
Management-Hilfsfunktionen [ISO 10164] spezifiziert, die aufgrund
ihrer Allgemeinheit flexibel verwandt werden können.
Kommunikationsbeziehungen: Manager, Agent und Managed Objectsmgr_agent
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