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Dieses theoretische Konzept eines stateless Ansatzes für die Realisierung
eines CMIP/SNMP Gateway wird der Hauptaufgabe gerecht, das
Internet-Management in die OSI-Architektur zu integrieren.
Allerdings müssen dazu einige Bemerkungen angeführt werden:
- Da ein stateless Gateway jede ankommende CMIP-Anforderung direkt in
eine oder mehrere SNMP-PDU(s) konvertiert, können, je nach Typ der
Managementinformation, entscheidende Vor- bzw. Nachteile entstehen: Der Vorteil
ist, daß sehr dynamische Information immer mit dem aktuellen Wert den
OSI-Managern zur Verfügung gestellt werden kann. Dies ist auch für
statische Informationen richtig, hier wird allerdings bei jedem Zugriff meist
unnötig viel Kommunikation vom Gateway mit den SNMP-Agenten ausgelöst,
obwohl sich der Wert der Information wahrscheinlich seit dem letzten Zugriff nicht
veränderte. Weiterhin ist durch das Auflösen von Scopes und Filtern sehr viel
Informationsaustausch zwischen Gateway und SNMP-Agenten notwendig, um die
Instanz eines Managementobjekts herauszufinden, welche schließlich durch den
CMIS-Dienst bearbeitet werden sollen. Dies kann zu enormen
Performanceproblemen und ungeheuerer Netzlast führen. Dazu soll folgende, in
der Praxis wahrscheinlich eher selten vorkommende, aber mögliche,
CMIS-Anforderung betrachtet werden: Ein CMIS-M-GET vom Root-Objekt der
Containment-Hierarchie mit dem Scope ,,wholeSubtree`` und der
Attribut-Liste ,,allAttributes``. Das heißt, es sollen alle
möglichen Instanzen von Managementobjekten mit all ihren Attributen des gesamten
OSI-Containment-Baums zurückgegeben werden. Der Leser möge sich selbst
vorstellen, wieviele SNMP-PDUs dazu notwendig sind, falls das Gateway eine
große Anzahl an SNMP-Agenten verwaltet und jeder SNMP-Agent wiederum
eine große Anzahl an SNMP-Gruppen mit vielen Variablen enthält.
- Weiterhin soll noch darauf hingewiesen werden, daß es mit einem
stateless Gateway nicht möglich ist, Veränderungen von
Managementinformationen zu erkennen. Somit ist es auch nicht möglich, die
generischen Notifikationen changeAttributeValue, objectCreation
bzw. objectDeletion zu realisieren.
- Zuletzt darf auch nicht unerwähnt bleiben, daß dieser stateless Ansatz,
im Vergleich zu der stateful Realisierung, sehr viel einfacher zu
implementieren ist, da er auf komplexe Strategien und Mechanismen verzichten
kann.
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