Die IIMC veröffentlichte in einem Internet Draft [IIMCPROXY] die notwendigen Konzepte
für die Realisierung eines stateless Gateways. Die Informationsmodellabbildung
beruht dabei auf dem ebenfalls von der IIMC veröffentlichten und in
3.1.1 vorgestellten Übersetzungsalgorithmus. Dieses, von der
IIMC spezifizierte, Gateway entspricht somit genau den Anforderungen, wie sie
im vorigen Teil dieses Kapitels aufgeführt wurden und soll deswegen hier
genauer vorgestellt werden:
Dieses Gateway, von der IIMC mit ISO/Internet Proxy bezeichnet, soll
die SNMP-Ressourcen von einem oder mehreren SNMP-Agenten für das
Management mit einem OSI-Manager zur Verfügung stellen. Dazu werden zuerst
die MIBs der SNMP-Agenten mit dem oben erwähnten Algorithmus in
GDMO-Notation umgewandelt. Die MIB des Gateways wird danach aus zwei
Kategorien von Managed Objects aufgebaut:
Zum einen aus ,,remote Objects`` und zum anderen aus ,,local
Objects``. Bei den ,,remote Objects`` handelt es sich um Instanzen
der Klassen, die aus der Übersetzung der Internet-MIBs in GDMO MIBs
entstanden sind. Sie repräsentieren damit die zu überwachenden und steuernden
Internet-Ressourcen im Gateway. Über Operationen bzw. Aktionen auf diesen
,,remote Objects`` wird auf die SNMP-Agenten direkt zugegriffen. Das
heißt, durch einen Zugriff auf diese ,,remote Objects`` wird eine
Kommunikationsmodellabbildung und damit eine Protokollkonvertierung von CMIP
nach SNMP durchgeführt.
Bei den ,,local Objects`` handelt es sich um Instanzen von Klassen, die
das Gateway repräsentieren und damit für das Management des Gateways selbst
verantwortlich sind. So können in diesen Managed Objects die SNMP-Agenten, mit
dazu notwendigen Konfigurationsdaten wie IP-Adresse oder Community Strings,
gespeichert werden, die gerade durch die ,,remote Objects`` in der MIB des
Gateways repräsentiert werden. Weiterhin sind mit diesen ,,local
Objects`` Instanzen denkbar, die Schwellwerte überwachen, Statistiken
erstellen, bei irgendwelchen Ereignissen, zum Beispiel bei einer Wertänderung
eines Attributs, Notifikationen auslösen usw.
Die Hauptaufgabe des Gateways besteht aber darin, CMIS-Anforderungen eines
OSI-Managers auf den ,,remote Objects`` auf geeignete SNMP-PDUs
abzubilden. Der Proxy stellt definitionsgemäß in der
Management-Informationshierarchie eine stateless Komponente dar, das heißt, alle
Anforderungen einer höheren Hierarchiestufe (=OSI-Manager) werden direkt auf
eine untere Hierarchiestufe (=SNMP-Agent) abgebildet. Die folgenden
Abschnitte befassen sich deswegen mit der konzeptionellen Durchführung der
Abbildung von CMIS-Diensten auf SNMP-PDUs im Gateway.
Die Abbildung läßt sich dabei in zwei unabhängige Aufgabenbereiche
einteilen (siehe auch Abbildung 4.3):