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Die realisierten Schnittstellen des Intelligent Assistant und
seines Expertenwissens wurden bereits aufgeführt.
Ein Experte benutzt, in einem typischen Verlauf während einer
Fehlerbearbeitung, von der ersten Meldung bis zur Behebung der Störung,
verschiedene Werkzeuge und andere Informationsquellen. Die Werkzeuge
liefern managementrelevante Informationen, die dem Experten in seinem
Diagnoseverlauf hilfreich sind und ihn bei seinen Entscheidungen
unterstützen. Ein Netzoperateur oder Experte, der die Fehlermeldungen
eines Kunden bearbeitet, ist daran interessiert, weiteren Zugang zu
möglichst vielfältigen und informationsreichen Quellen zu haben:
- Informationsquellen
- Fehlerdokumentation
In einem ersten Schritt zur Fehlerdiagnose sucht der Experte nach
bereits dokumentierten ähnlich oder gleich gelagerten
Fehlerfällen und deren Lösungswegen.
- topologische Information
Dies ist die Information über die physikalische Struktur und des
Aufbaus eines Netzwerkes. Mit dieser Information kann der Experte
die Lokalität eines Gerätes feststellen, z.B. an welchem Routerport
in welchem LAN ein Hostrechner betrieben wird.
- betriebliche Information
Dies sind aktuelle Informationen, die der
Kommunikationsdienstanbieter selbst eintragen kann. Wird z.B. ein
Server oder eine andere Komponente im Netzwerk
repariert, so wird deren Ausfallzeit bereits im voraus
eingetragen. Bei Fehlermeldungen, die diese Komponenten betreffen,
kann der Experte die Diagnose sofort stellen. Die Zuordnung der
laufenden Anwendungen zu Geräten und sonstigen
verwaltungstechnischen Hierarchien fällt ebenfalls in diese
Rubrik.
- Konfigurationsinformation
Hier ist die physikalische Information hinterlegt, wie einzelne
Netzkomponenten und Netzwerkverbindungen konfiguriert sind. Die
Art des Gerätes, Standort, IP-Adresse, Routing.
- Personendatenbank
Diese Daten sind zweigeteilt. Einerseits die betreuenden Personen und
Experten, die diverse Zuständigkeiten für bestimmte Fach- und
damit Problemgebiete besitzen. Andererseits die Benutzerdaten, die
für eine Problemlösung von Bedeutung sind, wie z.B.
die Rechte eines Benutzers. Wird ein Fehler gemeldet, so kann der
Experte feststellen, inwieweit der Benutzer den Anspruch hat, daß
diese Fehlfunktion beseitigt wird.
- Werkzeuge
Der Experte hat, wie schon erwähnt, auch Zugriff auf Werkzeuge, die
managementrelevante Informationen liefern. Dabei kann er flexibel
zwischen verschiedenen Werkzeugen entsprechend dem Problemfall
wählen. Die Bedienung dieser Werkzeuge ist ihm vertraut, und er
entscheidet sich je nach Schwierigkeitsgrad des Problemfalles für das
qualitativ beste Werkzeug. Im Netzmanagement am LRZ wird überwiegend
der HP OpenView Node Manager und im Systemmanagement HP OpenView
IT/Operations eingesetzt.
Die Experten selbst stellen die Schnittstellen zwischen den
Informationsquellen und den Werkzeugen dar. Das zusätzliche Wissen um
Komponenten und Topologien und gewisse regelmäßige Abläufe ist
einer Bearbeitung der Fehlermeldungen förderlich.
Da der Intelligent Assistant und das implementierte Expertenwissen
einen zuständigen Experten simulieren, bestehen hohe Anforderungen an
die Schnittstellen des Expertenwissens. Schnittstellen zu den oben
aufgeführten Quellen und Werkzeugen sollen vorhanden sein und
automatisch eingebunden werden. Weitere Werkzeuge sollen
hinzugefügt werden können.
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