In Abbildung ist beispielhaft das
Java-Applet zu sehen, das Informationen zur Benutzerverwaltung
beinhaltet. Während grau unterlegte Felder ausschließlich lesbare Angaben
beinhalten, können in den weißen Eingabefeldern
Konfigurationsparameter gesetzt werden.
Der Zugriff auf die Managementinstrumentierung des Agenten erfolgt über das Java Native Interface (JNI), da diese lediglich über ein C-API verfügt. Das Entwicklungsziel von JNI besteht darin, innerhalb der virtuellen Maschine ablaufenden Java-Programmen die Möglichkeit zu geben, mit Programmen zusammenzuarbeiten bzw. Bibliotheksfunktionen zu nutzen, die in einer anderen Programmiersprache (z.B. C oder Assembler) geschrieben sind. JNI besorgt die Umwandlung der Datenformate bei der Übergabe von Parametern zwischen dem Java-Programm und der Fremdfunktion ( native method). Der Fremdprozeß hat zudem die Möglichkeit, auf Klassen und Objekte des Java-Programms zuzugreifen und kann Ausnahmen erzeugen. Der Einsatz des JNI ist erforderlich, wenn eine Java-Anwendung plattformabhängige Funktionen nutzen möchte, die nicht von den Standardklassen des Java Development Kit unterstützt werden. Ein weiteres Szenario für die Nutzung des JNI ist der Fall, daß bestimmte Funktionen bereits von einer bestehenden Bibliothek bereitgestellt werden und diese von Java-Programmen genutzt werden sollen.
Für den CORBA-Systemmanagementagenten treffen beide Fälle zu: So ist
es manchmal erforderlich, Betriebssystemaufrufe zur Ermittlung von
Managementinformation zu nutzen. Außerdem besteht zum Objektmodell
für das Management von UNIX-Workstations, welches in das generische
Objektmodell integriert wurde, bereits ein SNMP-Agent (vgl. Abschnitt
). Dieser Agent ist in C geschrieben und modular
aufgebaut, d.h. Funktionen zum Lesen und Modifizieren von Attributen
bzw. zum Ausführen von Aktionen werden von einzelnen Code-Modulen
implementiert. Hierdurch können Funktionen, die von einem
Agentenobjekt aufgerufen werden sollen, zu einer Bibliothek
zusammengefaßt werden, die ihrerseits über JNI angesprochen werden
kann.
Insgesamt konnte gezeigt werden, daß der in Abschnitt
vorgestellte Ansatz zur Transformation
bestehender Agentenmodelle durch die Abstützung auf standardisierte
Algorithmen sowie die Verwendung von CASE-Werkzeugen in wesentlichen
Punkten automatisch abläuft. Die modulare Struktur des Agenten hat
darüberhinaus eine schnelle und unkomplizierte Anbindung der
C-basierten Agenteninstrumentierung an die vom CASE-Tool erzeugten
IDL-Schnittstellen begünstigt.