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Verteilungstransparenz beschreibt die Fähigkeit, sowohl Entwickler
und Benutzer als auch die Komponenten einer verteilten Anwendung
selbst von der Komplexität und den technischen Details verteilter
Systeme abzuschirmen. Man verfolgt hierbei das Prinzip des
,,Information hiding`` , um eine homogene Sicht auf das verteilte
System zu gewährleisten, d.h. die Verteiltheit des Systems wird nicht
sichtbar. Für Entwickler bedeutet Verteilungstransparenz, daß die
Implementierung verteilter Anwendungen auf dieselbe Art erfolgen kann,
wie die gewöhnlicher Applikationen. Das ODP-Referenzmodell
definiert in [#!iso10746-1!#] insgesamt acht verschiedene Arten von
Transparenz, die wir aufgrund ihrer Relevanz für die verteilte
Anwendung ,,Management`` bereits an dieser Stelle einführen. Hierbei
wird für ODP-konforme verteilte Systeme keinesfalls die vollständige
Umsetzung aller Transparenzen gefordert, vielmehr sollte eine
selektive Auswahl einzelner Transparenzen in Abhängigkeit des
Anwendungsbereichs erfolgen. Die beiden erstgenannten
Ausprägungsformen von Transparenz bilden hierbei den Grundstock, auf
dem die sechs anderen Arten aufbauen.
- 1.
- Zugriffstransparenz (
Access transparency) abstrahiert von den Arten der
Datenrepräsentation sowie der Aufrufmechanismen von Prozeduren, um
eine Zusammenarbeit von Applikationen, die auf heterogenen Systemen
ablaufen, überhaupt zu ermöglichen.
- 2.
- Ortstransparenz (Location transparency) zählt
- zusammen mit der erstgenannten - zu den wohl wichtigsten
Ausprägungsformen von Transparenz. Sie verdeckt den Ort, d.h. das
konkrete System, an dem eine Komponente einer verteilten Anwendung
sich befindet und gestattet so die Verwendung logischer
anstelle von physikalischer Adressierung.
- 3.
- Migrationstransparenz (Migration transparency) baut
auf dem Konzept der Ortstransparenz auf und bedeutet, daß eine
Komponente von einem System zu einem anderen transferiert werden
kann. Dieses Prinzip ist die Grundvoraussetzung für das in
Abschnitt beschriebene Management by
Delegation.
- 4.
- Relokationstransparenz (Relocation transparency) ist
erforderlich, wenn die Migration einer Komponente die zu diesem
Zeitpunkt offenen Kommunikationsbeziehungen zu anderen Komponenten
erhalten soll.
- 5.
- Fehlertransparenz (Failure transparency) verschattet
das Auftreten sowie die Mittel zur Behebung eines Fehlers mit dem
Ziel, fehlertolerante Systeme zu realisieren.
- 6.
- Replikationstransparenz (Replication transparency)
impliziert die Möglichkeit, eine Komponente auf identische Art zu
vervielfachen sowie die Existenz geeigneter Mechanismen zur
Konsistenzsicherung.
- 7.
- Persistenztransparenz (Persistence transparency)
abstrahiert vom Aktivierungszustand einer Komponente indem
geeignete Aktivierungs- bzw. Deaktivierungsmechanismen zur Vefügung
gestellt werden.
- 8.
- Transaktionstransparenz (Transaction transparency)
verdeckt die Koordinationsmechanismen zur Erreichung der
ACID-Eigenschaften für Komponenten verteilter
Anwendungen.
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Copyright Munich Network Management Team