Zusammenfassend handelt es sich beim IBM Systems Monitor um
eines der ersten Produkte für verteiltes hierarchisches Management,
dem ein großer kommerzieller Erfolg beschieden war und in großen
Netzen mit einem hohen Anteil an SNMP-überwachten Systemen häufig
eingesetzt wird. Ein Anzeichen dafür ist auch, daß sich der
ursprüngliche Produktname ,,Mid-level Manager`` in der Fachwelt
mittlerweile als Bezeichnung für ein System zur lokalen
Vorverarbeitung von Managementdaten in hierarchischen
Managementsystemen nachhaltig etabliert hat (siehe auch die Abschnitte
und ) und daher auch in dieser
Arbeit verwendet wird. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt besteht darin,
einige Konfigurationsattribute des Mid-level-Managers per SNMP
abzufragen bzw. setzen zu können. Die Notwendigkeit, das
Managementsystem selbst überwachen und steuern zu können, wurde hier
erkannt und hat zu einem erfolgreichen Produkt geführt, auch wenn die
Anzahl der verfügbaren MIB-Variablen eine umfassende Konfiguration
nach den Gesichtspunkten des Enterprise Managements noch nicht
zuläßt. Insbesondere ist ihnen die Verwandtschaft zu den
Konfigurationsoptionen von IBM NetView deutlich anzusehen; Terminologie
und Dienstanzahl tragen die Züge des NetView-Managementmodells.
Auch ist der volle Funktionsumfang (z.B. Manager Overtake) des Systems
Monitor wohl nur zu nutzen, wenn NetView als Top-level Manager
vorhanden ist. Die enge Verzahnung des Systems Monitor mit einem
Managementsystem des gleichen Herstellers ist zwar aus
Vermarktungssicht unmittelbar einsichtig; für ein integriertes und
damit herstellerübergreifendes Enterprise Management ist jedoch der
Funktionsumfang der MLM-MIB nicht ausreichend.
Der Einsatz der
MLM-Komponente mindert einige Nachteile des SNMP-Managements in bezug
auf die Skalierbarkeit für große Umgebungen; konzeptionelle
Schwächen des SNMP-Managements wie die komplizierte Verwaltung
dynamischer Tabellen (hier: die Analysis-, Command-,
und Alias-Tabellen) lassen die Konfiguration des Gesamtsystems
jedoch zu einer anspruchsvollen Aufgabe werden, die dem Administrator
tiefgreifende SNMP-Kenntnisse abverlangt. Desweiteren ist beiden MIBs
des Systems Monitor (SIA-MIB und MLM-MIB) klar anzusehen, daß sie
ausschließlich auf das Monitoring von UNIX-Systemen ausgerichtet
sind. Aufgrund der in Abschnitt vorgenommenen
Bewertung von SNMP erscheint die Eignung des IBM Systems Monitor für
die vorliegende Arbeit fraglich, da zahlreiche Merkmale dieses
Produkts in unserem Fall bereits durch die Wahl einer entsprechend
leistungsfähigen Managementarchitektur erreicht werden können.