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2.3.3 Messung von Antwortzeiten

  Verfügbarkeit und Antwortzeiten werden in vielen Bereichen der Informationstechnik als Indikator für Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit eines Systems angesehen. Folglich gibt es mehr als eine Definition für diese Begriffe, die immer wieder kontextabhängig spezifiziert werden müssen. Allgemein können jedoch folgende Definitionen die Gemeinsamkeiten dieser unterschiedlichen Ansätze hervorheben:

Definition: Antwortzeit
Unter der Antwortzeit eines Dienstes versteht man den Zeitintervall zwischen dem Absenden einer Nachricht und dem Empfang der entsprechenden Antwort.
Definition: Verfügbarkeit
Eine Ressource ist im Sinne dieser Arbeit dann nicht verfügbar, wenn ihre Antwortzeit x Sekunden überschreitet.
Diese beiden Kenngrößen stellen den zentralen Ansatz dieser Arbeit dar. In Anlehnung an die Service-Level-Agreements sollen diese Parameter auf der Netzwerk- und Applikationsebene gemessen werden.
Auf Netzwerkebene soll festgestellt werden, ob für den Händler relevante Netzkomponenten wie verfügbar sind. Hier soll mit möglichst einfachen Mitteln festgestellt werden, ob die geprüfte Komponente aktiv ist. Diese Messung soll nicht von dem Benutzerverhalten abhängig sein, sondern sobald möglich in Form eines Polling-Mechanismus durchgeführt werden.
Wie in der Darstellung der Service Level Agreements beschrieben, werden die einzelnen Dienstgüteparameter zwischen dem IT-Dienstleister und dem Benutzer ausgehandelt. Hierbei wird nicht die Kapazität z.B. eines WWW-Servers definiert, da dies aus Sicht des Benutzers Details der Umsetzung sind. Vielmehr stellt der Benutzer fest, mit welchen Antwortzeiten er arbeiten muß, um in vertretbarer Zeit seine Aufgabe zu erfüllen. Für die Durchführung solcher Anforderungen sind zusätzliche Informationen notwendig. Dazu gehören Antworten auf die folgenden Fragestellungen:
1.
Arbeitet die Applikation korrekt? Diese Frage liegt allen anderen zugrunde und ist von ausschlaggebender Wichtigkeit.
2.
Wie ist die Antwortzeit? Wie ist die Performance der Applikation? Wie hoch ist ihr Datendurchsatz? Es ist anzustreben, daß der aktuelle Service-Level, der durch den Benutzer erlebt wird, gemessen werden kann.
3.
Warum ist die Applikation nicht verfügbar? Welche Operation, Transaktion oder entfernte Komponente (Applikation oder Server) ist dafür verantwortlich? Wenn eine Applikation ihre Aufgabe nicht erfüllt ist es unverzichtbar, schnell und effizient diesen Fehler beheben zu können. Informationen zu möglichen Fehlerquellen verringern die Reaktionszeit erheblich.
4.
Wer benutzt diese Applikation, wie oft wird sie benutzt und welche Arten von Transaktionen werden durchgeführt? Welche Server bieten diese Dienste an? Diese Informationen erleichtern das sinnvolle Planen und Ausbauen von Kapazitäten.
Um solche Informationen zu erhalten ist es nötig, Messungen auf Applikationsebene vorzunehmen. Es genügt nicht, einzelne Teilaspekte wie Durchsatz in bestimmten Teilstrecken des Netzes, Prozessorauslastung des Servers o.ä. zu erfassen. Vielmehr müssen die vom Benutzer erlebten Werte gemessen werden. Dazu ist es notwendig, die entsprechende Applikation zu instrumentieren, um so Informationen wie z.B. den Beginn und das Ende einer Transaktion zu propagieren.


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