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Da im Kontext der vorliegenden Arbeit die Delegation von Aufgaben
zwischen zwei Agenten nicht gegeben ist, wird dieser Aspekt des
FMA-Modells vernachlässigt. Es wird allerdings darauf hingewiesen,
daß die Umsetzung dieser Funktionaliät realisierbar ist.
Man unterscheidet im wesentlichen zwischen zwei Management-Einheiten
in diesem Konzept:
- 1.
- Manager
- 2.
- flexibler Agent
- 3.
- Agent
Flexible Agenten wurde bereits in dem vorangegangenen Abschnitt
erörtert. Diese müssen nun gegen den Manager abgegrenzt werden. Dazu
können Kriterien wie die folgenden genutzt werden [Moun 97]:
- Der Manager hat in der Regel eine grafische
Benutzerschnittstelle.
- Der Manager befindet sich in der Regel auf einer zentralen
Komponente und läuft auf einem bestimmten Rechner.
- Der Manager kann Aufgaben an einen Agenten delegieren, umgekehrt
ist dies nicht möglich.
- Der Manager hat eine umfangreichere Informationsbasis als die
Agenten (Netzwerktopologie, ...)
- Der Manager einer spezifischen Domäne hat alle Informationen
über das verteilte Agentensystem in seiner Domäne (welche Agenten/
Prozesse wo laufen) und kann deren Ausführung steuern.
- Der Manager hat ein Veto-Recht beim Ausführen von
Management-Aufgaben. Er kann Agenten im Konfliktfall
überstimmen.
Im Gegensatz zum flexiblen Agenten hat ein Agent nicht die
Möglichkeit, seine Funktionalität während der Laufzeit an sich
verändernde Verhältnisse anzupassen. Beispiel für einen solchen
Agenten ist ein SNMP-Agent.
Abbildung 3.3 stellt dar, wie sich aus den
verwalteten Komponenten und den dazugehörigen Agenten in einer
Netzstruktur eine Management-Architektur für ein zu verwaltendes
System herleitet.
Abbildung:
Logische Struktur eines Agentensystems nach [Moun 97]
|
Die Zuweisung flexibler Agenten zu Domänen geschieht in Abhängigkeit
von organisatorischen Aspekten, die z.B. geographischer Natur sein
können oder auf der Art der zu verwaltenden Ressource
basieren. Ausgehend von dieser Struktur werden nun Gruppen definiert,
die die FMAs innerhalb einer Domäne unter funktionellen
Gesichtspunkten gliedern. So können z.B. Gruppen gebildet werden für
Agenten, die Messungen vornehmen, oder solche, die Informationen
sammeln und auswerten.
Als letztes soll an dieser Stelle die Kommunikation in einem
Agentensystem untersucht werden. Man unterscheidet drei
unterschiedliche Arten von Datenaustausch:
- 1.
- Aufgaben
Aufgaben können Abfragen oder Aktionen
sein. Zur Realisierung werden in der Regel Funktionsaufrufe
genutzt.
- 2.
- Informationen
Informationen können Events,
Meßergebnisse oder die Rückgabe eines Abfrage-Ergebnisses sein.
- 3.
- Funktionalität
Eine Funktionaliät wird übertragen,
wenn der Agent zu der Ausführung einer an ihn gestellten Aufgabe
nicht in der Lage ist. Dies können z.B. Skripte oder Klassen von
MOs mit deren Methoden sein.
Um diesen Datenaustausch zu ermöglichen, müssen bestimmte Dienste
angeboten werden. Die für diese Arbeit relevanten sind im folgenden
dargestellt:
- Delegations-Dienst (Delegation Service)
Dieser Dienst
ermöglicht den Austausch von Aufgaben und Funktionalitäten.
- Ereignis-Dienst (Event Service)
Über unterschiedliche
Mechanismen kann der Agent sich für den Erhalt relevanter Events
(Ereignismitteilungen) registrieren lassen.
- Agenten-Bestimmungs-Dienst (Location Service)
Mit
diesem Dienst können Agenten in einem System identifiziert und
lokalisiert werden.
- Sicherheits-Dienst (Security Service)
Management
impliziert generell die Anforderung, den unbefugten Zugriff auf
sicherheitempfindliche Ressoucen zu unterbinden. Ein solcher Dienst
soll das System durch Mechanismen wie z.B. Authentifizierung vor
möglichem Schaden schützen.
- Management-Dienst (Management Service)
Es sollte
möglich sein, die verteilten und laufenden Agenten zu überwachen
und den Stand ihrer Tätigkeit jederzeit abrufen zu können.
Grundlage für diese Dienste ist ein Basis-Kommunikations-Dienst, der
die entsprechenden Protokolle zur Verfügung stellt.
In diesem Kapitel wurde dargestellt, daß das Konzept der flexiblen
Management-Agenten eine Architektur anbietet, die den Anforderungen
komplexer und moderner Netze gerecht wird.
Das im folgenden Kapitel beschriebene JDMK stellt ein Werkzeug zur
Erstellung eines solchen Agenten-Systemes dar.
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Copyright Munich Network Management Team