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Im Gegensatz zum Netzwerkleitstand benötigt der NWP-Support Mittel,
die neben weitreichenden Monitoring-Funktionen auch Eingriffe in den
Betrieb von NWP zulassen, um eine erfolgreiche Fehlersuche und -behebung
zu gewährleisten.
Hierbei ist es besonders wichtig, systemspezifische Eigenschaften
eingehend zu beachten, da sich bei den zahlreich vorhandenen
UNIX-Workstations Fehlersituationen ergeben, die beispielsweise bei
Großrechnern kaum vorkommen dürften:
- Treffen mehrere Dateien mit CAD-Daten gleichzeitig an einer
Workstation ein, die als NWP-Knoten fungiert, ist es durchaus
möglich, daß der verfügbare Platz in dem für NWP relevanten
Dateisystem /usr/spool/nw nicht ausreicht.
- In der Regel sind UNIX-Workstations innerhalb des
NWP-Verbunds nicht dedizierte NWP-Knoten d.h. eine Workstation
wird beispielsweise von einem Ingenieur zum Erstellen von
Konstruktionsplänen benutzt; die NWP-Prozesse laufen im
Hintergrund. Es kommt vor, daß der Besitzer einer solchen Maschine
mit Hilfe seiner Root-Berechtigung die Zugriffsrechte der
für NWP wichtigen Verzeichnisse derart modifiziert, daß NWP
keine Daten mehr darin ablegen kann.
- Im schlimmsten Fall fährt ein Besitzer einer Workstation
diese nach Beendigung seiner Tätigkeit herunter, ohne zu
beachten, daß die Maschine gleichzeitig ein NWP-Knoten ist.
Die Folge ist ein Totalausfall des Knotens: Dateien können nicht
mehr über diesen Knoten gesendet werden und Quittungsdateien
für bereits übertragene Dateien werden aufgehalten.
- Die NWP-Prozesse sind auf UNIX-Maschinen in der Datei
crontab eingetragen und werden in periodischen Abständen
angehalten und neu gestartet. Ebenso wird die Prozedur
nwpcleanup, die die Datenbereiche des NetzWerk-Programms
bereinigt, aus der crontab aufgerufen.
Bei der Konfiguration (oder durch versehentliches Löschen) kann
es passieren, daß die NWP-spezifischen crontab-Einträge
entfernt werden; die unmittelbare Folge ist, daß NWP an diesem
Knoten nicht mehr benutzt werden kann.
- Obwohl seit geraumer Zeit das Domain Name
System (DNS) zur Ermittlung der Rechneradressen im Einsatz
ist, existieren noch Rechner, die die lokale Adreßtabelle
/etc/hosts benötigen, in der unter Umständen nicht alle
NWP-Knoten erfaßt sind.
Bei Übertragungswegen, die über ein solches System führen,
kann es zur Fehlermeldung ,,unknown host`` kommen.
Anhand der geschilderten Problemfälle lassen sich direkt die
Anforderungen des NWP-Supports an das NWP-Management ableiten:
- 1.
- Es ist notwendig, die Menge des freien Speicherplatzes in den
für NWP relevanten Dateisystemen zu überwachen und
Schwellwerte für den Füllgrad zu definieren, bei deren
Überschreitung der Agent eine Meldung an die Managementstation
schickt.
- 2.
- Ein NWP-Knoten sollte derart in das Netzmodell der
Managementstation abgebildet werden, daß bestimmte (UNIX-)
Kommandos, ausgelöst an der Managementstation, auf dem
NWP-Knoten ausgeführt werden. Hierzu zählen insbesondere:
- Das Anhalten eines NWP-Teilprozesses
- Das Neustarten eines NWP-Teilprozesses
- Das Lesen von Log-Information
- Das Löschen, Kopieren und Umbenennen von Dateien
- Das Anzeigen und Editieren von Dateiinhalten (Wegedatei,
crontab)
- Das Anzeigen der Länge und der Inhalte einer
Eingangswarteschlange
- Das Anzeigen von Systemressourcen (Prozessorauslastung,
Plattenplatz)
- 3.
- Es sollte möglich sein, durch ,,Anklicken`` eines bestimmten
Bereiches des NWP-Knotenicons, eine TELNET-Session von der
Managementstation aus auf dem ausgewählten NWP-Knoten zu
starten, um die unterhalb von NWP liegenden Schichten des Knotens
und die Kommunikationsinfrastruktur des NWP-Verbunds
schnell prüfen zu können.
- 4.
- Tests bezüglich der Funktionsfähigkeit von NWP auf
einzelnen Knoten bzw. frei definierbaren Teilsegmenten
des NWP-Verbunds sollten von der Managementstation aus
eingeleitet werden können.
Die obengenannten Beispiele zeigen, daß die Problemschwerpunkte stark
von den eingesetzten Rechnersystemen abhängig sind. So sind die
Managementanforderungen an einen Workstationcluster gänzlich andere
als an einen Großrechnerverbund. Im Zuge der Downsizing-
bzw. Rightsizing-Bestrebungen und der damit einhergehenden
Verbreitung von Workstations erhalten die beschriebenen
Probleme eine immer größere Brisanz, die nur durch adäquate
Managementkonzepte abgeschwächt werden kann.
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Copyright Munich Network Management Team