Mit Hilfe der AMS ist es möglich, Informationen über den kompletten Lebenszyklus einer Anwendung zu beschreiben, d.h. Informationen über ihre Verteilung und Installation beispielsweise ebenso wie Informationen über ihre Überwachung im laufenden Betrieb. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit ist natürlich die Überwachung der Anwendung im laufenden Betrieb von größter Bedeutung, weswegen im folgenden die übrigen Aspekte nur am Rande betrachtet werden.
Die AMS definiert sechs sogenannte Building Blocks, also
Komponenten, die für die Beschreibung einer Anwendung verwendet
werden. Diese, sowie ihre Zusammenhänge und ihre Einordnung in das CIM
der DMTF (siehe Abschnitt ) sind in Abbildung
dargestellt. Neben dem Application Building Block und dem
Software Component Building Block, die der Beschreibung der
eigentlichen Anwendung dienen und daher im folgenden noch ausführlich
betrachtet werden, existieren vier weitere Komponenten: Hierbei
handelt es sich um die Building Blocks für Business
Systems, Business System Subsystems, Business System
Components und das Business System Mapping. Diese dienen
dazu, die eventuell aus mehreren Anwendungen zusammengesetzten Systeme
eines Unternehmens, die bestimmte Geschäftsprozesse erbringen, zu
modellieren. Auf eine weitere Untersuchung dieser Komponenten muß aus
Platzgründen an dieser Stelle verzichtet werden. Nähere Informationen
finden sich in [#!ams2!#].
Mit Hilfe des Application Building Blocks läßt sich allgemeine
Information über die Anwendung, wie z.B. Name der Anwendung,
Hersteller oder Versionsnummer modellieren. Ebenso wird hier die
Information über die von der Anwendung erbrachten Transaktionen
abgelegt. Es bestehen enge Verknüpfungen zur ARM API
(siehe Abschnitt ). So lassen sich nicht nur die von der
Anwendung instrumentierten und somit überwachbaren Transaktionen
angeben, es lassen sich auch Schwellwerte definieren, die für eine
ordnungsgemäße Erbringung einer Transaktion einzuhalten sind. Darüber
hinaus dient der Application Building Block dazu, die einzelnen
Komponenten der Anwendung, die in Software Component Building
Blocks beschrieben werden, zu identifizieren.
Jeder Software Component Building Block beschreibt eine Komponente einer Anwendung. Unter einer Software Component wird hierbei ein Teil einer Anwendung verstanden, der auf einer bestimmten Plattform ausgeführt werden kann und der als Einheit gemanaged (z.B. verteilt und installiert) werden kann. Die Beschreibung enthält somit z.B. Information darüber, wie die Komponente verteilt und installiert werden muß, welche Abhängigkeiten zu anderen Komponenten oder zu darunterliegenden Systemen bestehen oder welche Parameter für den ordnungsgemäßen Betrieb der Komponente überwacht werden sollten.
Die eigentliche Überwachung der Anwendung erfolgt mit Hilfe sogenannter Monitore. Da explizit keine Instrumentierung der Anwendung vorausgesetzt wird (mit Ausnahme einer eventuell vorhandenen ARM-Instrumentierung) ist dies erforderlich, um die benötigten Managementinformationen zu ermitteln. Unter einem Monitor werden kleine Programme oder Skripte verstanden, die auf dem jeweiligen System ausgeführt werden und Informationen über den Zustand der Anwendung liefern. Es existieren eine Reihe von Standardmonitoren, die durch geeignete Konfiguration für jede beliebige Anwendung verwendet werden können und speziell für eine Anwendung konzipierte Monitore. Typische Beispiele für Standardmonitore sind Monitore, die die Logdateien von Anwendungen überwachen, aber auch Monitore, die anhand von Systeminformationen auf den Zustand der Anwendung schließen.
Die Beschreibung der Managementinformation basiert auf dem MIF der
DMTF (siehe Abschnitt ) und erfolgt in sogenannten
Application Description Files (ADF)
ADF Application
Description File . Die Application Building Blocks werden
dabei in Global Description Files (GDF)
GDF Global
Description File , die Software Component Building Blocks in
Component Description Files (CDF)
CDF Component Description
File beschrieben. Die ADFs, die eine Anwendung beschreiben sowie die
Monitore und Skripte, die für ihre Verteilung, Installation und
Überwachung benötigt werden, können in sogenannten Application
Management Packages (AMP)
AMP Application Management Package
zusammengefaßt werden, die von Managementsystemen eingelesen werden
können. Die Managementsysteme verteilen die Skripte und Monitore auf
die entsprechenden Systeme und können anhand der in den ADFs
enthaltenen Informationen das Management der Anwendung durchführen.
Die AMS bietet die Möglichkeit, Managementinformation über den gesamten Lebenszyklus einer Anwendung in maschinenlesbarer Form zu beschreiben und gestattet somit die Überwachung von anwendungsspezifischen Details mit Hilfe generischer Managementwerkzeuge. Dies stellt einen erheblichen Fortschritt gegenüber auf eine bestimmte Anwendung spezialisierten Managementwerkzeugen dar. Allerdings zeigte sich bei näherer Betrachtung [#!alde00!#], daß die Erstellung der ADFs mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist und meist spezielle Skripte und Monitore für die jeweilige Anwendung zu erstellen sind. Auch dies stellt einen nicht unerheblichen Aufwand dar. Darüber hinaus ist es nur sehr eingeschränkt möglich, die eigentlich benötigte, nutzerorientierte Information zu ermitteln. Diese beschränkt sich auf die Definition von Transaktionen und Schwellwerten für deren Erbringung, die eigentliche Instrumentierung der Anwendung muß weiterhin z.B. mit Hilfe von ARM im Source-Code der Anwendung erfolgen.