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CORBA-basiertes Management by Delegation

    Aus den bisherigen Kapiteln konnte die Erkenntnis gewonnen werden, daß CORBA nahezu alle Transparenzkriterien aus Abschnitt [*] erfüllt. Was fehlt, ist die Portabilität verteilter Anwendungen, d.h. deren Ausführbarkeit auf verschiedenartigen Systemen ohne Vornahme von Modifikationen. Dies ist jedoch ein programmiertechnisches Problem und liegt somit nicht im Einflußbereich von CORBA. Zur Erreichung des Kriteriums ,,Portabilität`` ist also eine Programmiersprache gefordert, für die Interpreter auf unterschiedlichen Systemarchitekturen existieren. Die Programmiersprache Java ist hierfür besonders gut geeignet, da einerseits Interpreter zur Ausführung des aus Java erzeugten Bytecodes für eine Vielzahl unterschiedlicher Hardware- und Betriebssystemplattformen erhältlich sind. Andererseits existiert für die Kopplung von Java und CORBA das von der OMG standardisierte Java/IDL Language Mapping. Ferner existieren WWW-Browser, die IIOP-Nachrichten versenden und empfangen können und als CORBA-enabled WWW-Browser  bezeichnet werden. Diese wurden bei einigen der in Abschnitt [*] beschriebenen Prototypen eingesetzt, um die von CORBA-Agenten angebotene Managementinformation graphisch darzustellen.


  
Abbildung: CORBA-basiertes Management by Delegation

Besitzen in Java implementierte Managementdienste IDL-Schnittstellen, so können diese nach dem Prinzip des Management by Delegation via CORBA von Managementsystemen an Agenten delegiert werden (vgl. Abschnitt [*]). Die technischen Aspekte der Implementierung delegierbarer CORBA-Agenten sind in Abbildung [*] dargestellt.

Aus den IDL-Beschreibungen der Managementfunktionalität entstehen bei der Implementierung CORBA-Serverobjekte, die den Kern der Dienstimplementierung bilden. Der IDL Compiler generiert aus den IDL-Objektbeschreibungen anhand der von der OMG standardisierten Abbildungsvorschriften Client Stubs  und Server Skeletons  in Form von Java-Dateien. Die Skeletons ermöglichen die Kommunikation der Serverobjekte mit dem ORB. Hierzu werden sie zusammen mit dem Code, der die Managementinformation und Funktionalität eines Objekts realisiert, mit dem Java Compiler übersetzt. Es entsteht ein Objekt, das den Dienst implementiert und beim Implementation Repository  des Object Request Brokers registriert werden kann. Die Stubs ermöglichen es einem Client, über den ORB auf ein Dienstobjekt zuzugreifen. Der Dienst kann somit von beliebigen CORBA-Objekten in Anspruch genommen werden. Der Transfer des Dienstes kann dabei auf zwei unterschiedliche Arten geschehen:

Insgesamt ist festzustellen, daß insbesondere in der jüngsten Vergangenheit sowohl von der OMG als auch von Seiten der Hersteller einige Initiativen unternommen wurden, um CORBA-basierte Managementdienste zur Laufzeit an beliebige Systeme zu delegieren. Das damit verfolgte Ziel besteht in der Verbesserung der Skalierbarkeit CORBA-basierten Managements , die gegenwärtig verbesserungsbedürftig ist. Diese Erkenntnis konnten wir nicht zuletzt durch die im vorigen Abschnitt vorgestellten prototypischen Implementierungen gewinnen.

Insbesondere die in jüngster Zeit festzustellenden Fortschritte auf dem Gebiet der mobilen Agenten [#!phka98!#] geben Anlaß zur Hoffnung, daß CORBA-basiertes Management in absehbarer Zeit auch unter Leistungsgesichtspunkten Vorteile gegenüber anderen Managementarchitekturen für sich verbuchen kann. Erste Anwendungen im Bereich der Telekommunikation [#!gedi98!#] sind vielversprechend, auch wenn die Sicherheitsaspekte gegenwärtig noch weitgehend ungelöst sind [#!grby98!#].


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