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Delegierung von Managementfunktionalität

    Bisher wurde von der Prämisse ausgegangen, daß generische Managementfunktionalität entweder innerhalb von Managementplattformen realisiert ist (vgl. die Ausführungen zum multiarchitekturellen Manager in Abschnitt [*]) oder als abgesetzt implementierte Managementdienste vorliegen, wie es beispielsweise im OSI/TMN-Management mit den Systems Management Functions der Fall ist. Beide Ausprägungsformen besitzen die Gemeinsamkeit, daß sich die Managementdienste jeweils an einem spezifischen Ort befinden und somit überwiegend einem zentralistischen Organisationsschema unterliegen. Bei der Interaktion zwischen Managern und Agenten können im wesentlichen vier fundamentale Komponenten identifiziert werden, die bei der Erfüllung von Managementaufgaben zusammenwirken:


  
Abbildung: Management-Regelkreis in zentralistischen Systemen

Diese vier Komponenten bilden den in Abbildung [*] skizzierten Management-Regelkreis. In zentralistischen Systemen sind sie folgendermaßen verteilt: Sensoren und Aktoren befinden sich auf der administrierten Ressource und bilden zusammen den Agenten: Sie bilden durch die Abbildung ressourcenspezifischer Parameter in eine für das Management geeignete Form die Grundlage, um die Ressource auf der Grundlage standardisierter Managementarchitekturen zu administrieren.

Das Managementsystem selbst beinhaltet (wie in Abschnitt [*] beschrieben) neben Komponenten wie graphischen Benutzeroberflächen oder Entwicklungswerkzeugen eine Vielzahl von Filtern und Managementalgorithmen. Um Ereignissen und Aktionen spezifischen Ressourcen zuordnen zu können, muß das Managementsystem die Objektbeschreibungen sämtlicher Ressourcen in Datenbanken speichern, die sich in seinem Zuständigkeitsbereich befinden.

Während das Sammeln managementrelevanter Parameter und das Ausführen von Aktionen verteilt sind, bleibt die Behandlung dieser Daten dem (häufig zentralen) Managementsystem vorbehalten. Die Folge davon ist, daß gegenwärtige Managementsysteme wie TME 10 NetView oder HP OpenView sehr komplex sind und hohe Ressourcenanforderungen haben. Obwohl diese Systeme zwar prinzipiell die Bildung von Manager-Hierarchien zulassen, handelt es sich dabei letztlich um jeweils eigenständige, vollwertige Managementsysteme.

Wie in Abschnitt [*] ausgeführt wurde, liegt der wesentliche Nachteil eines zentralistischen Ansatzes in seiner mangelhaften Skalierbarkeit, da die Funktionsweise eines derart aufgebauten Managementsystems unmittelbar von folgenden Faktoren abhängig ist (siehe dazu auch [#!gold96!#]):

Wenn die Ressourcenanzahl sowie deren Menge an Managementparametern stark ansteigen oder die Bandbreite des Kommunikationsmediums gering ist, besteht die Gefahr - wie Erfahrungen großer Netzbetreiber zeigen - daß sowohl Managementsysteme als auch das Kommunikationsmedium sehr leicht zu Flaschenhälsen werden.

Angesichts der vier Komponenten des Management-Regelkreises kann einer solchen Gefahr am besten begegnet werden, indem Teile der Filterfunktionalität und der Managementalgorithmen auf die Agentensysteme zur Laufzeit der Systeme verlagert werden bzw. diese Funktionalität explizit an die Ressourcen delegiert wird. Unter Rückgriff auf das in Abschnitt [*] beschriebene Management by Delegation-Paradigma wird nachfolgend ein Ansatz beschrieben, der dies in einer CORBA-Umgebung leistet.



 
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