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Die Anforderung für die Messung von Antwortzeiten auf
Applikationsebene wurde bereits in Kapitel 2.3.3
hergeleitet. In diesem Abschnitt soll nun ein Konzept für die
Realisierung dargestellt werden.
Zu Beginn ist zu überprüfen, welche Applikationen durch ein
Service-Level-Agreement festgelegte Dienstgüteparameter aufzuweisen
hat. Ist dies geschehen, wird anhand der folgenden Schritte eine
Überwachung der entsprechenden Werte realisiert.
- 1.
- Definition der Transaktionen
Beginnend bei den für den
Nutzer sichtbaren Transaktionen werden Blöcke definiert, die in der
Regel auch Service-Level-Agreements zugrunde liegen.
- 2.
- Analyse der Transaktionen
Wie ist diese Transaktion
aufgebaut? Bestehen Abhängigkeiten zu externen Komponenten? In
diesem Fall liegt eine Client/ Server Beziehung vor, wie sie in
Abbildung bla dargestellt ist.
- 3.
- Bestimmung der zu messenden (Sub-)Transaktionen
Welche
(Sub-)Transaktionen sind relevant für die Messung des Service
Level? Wer kann die gemessenen Daten verwerten? Welche korrigirenden
Maßnahmen können aufgrund nicht zufriedenstellender Werte
ergriffen werden? Es ist sinnvoll, nur die Werte zu messen, die auch
genutzt werden können. Durch diese einfachen Fragen kann schnell
festgestellt werden, welche Transaktionen gemessen werden sollen.
- 4.
- Instrumentierung der Applikation
Ist die Applikation
nicht bereits durch den Entwickler mit einer
Management-Schnittstelle ausgestattet, so ist sie in diesem Schritt
zu instrumentieren. Zur Auswahl stehen mittlerweile eine Vielzahl von
Entwicklungswerkzeuge, von denen einige in Abschnitt
3.4 dargestellt worden.
- 5.
- Entwicklung einer Management-Applikation oder Integration
in eine bestehende Plattform
Abschließend müßte eine
Möglichkeit implementiert werden, auf die gemessenen Daten
zuzugreifen und diese auszuwerten. Hierzu kann eine eigene
Applikation entworfen werden, oder man integriert das zuvor
entworfene System in eine bestehende Management-Plattform.
Im folgenden wird nun eine Konzept für die Überwachung der
Antwortzeit eines WWW-Dienstes dargestellt.
Da nicht bekannt ist, ob die durch die BMW-Händler genutzten
Applikationen bereits Management-Schnittstellen aufweisen, wird hier
auf der Grundlage der in Abschnitt 3.4.3.4 erfolgten Bewertung die
ARM-API der CMG als Entwicklungswerkzeug ausgewählt.
Ziel der Instrumentierung ist es, die Dauer einer Transaktion zu
messen, in der eine Web-Seite geladen wird. Dabei soll es möglich
sein, die dafür benötigte Zeit einzelnen Subtransaktionen
zuzuordnen.
Dieser Vorgang läuft wie folgt ab [Tanen 98] (vereinfacht):
- 1.
- Der Browser ermittelt eine URL (Benutzereingabe, ...).
- 2.
- Der Browser fragt DNS nach der IP-Adresse des zu der URL
gehörigen Web-Servers.
- 3.
- DNS gibt die gewünschte IP-Adresse zurück.
- 4.
- Der Brower baut eine TCP Verbindung auf.
- 5.
- Der Browser fordert mittels HTTP eine Datei an.
- 6.
- Der verbundene Server sendet die gewünschte Datei.
- 7.
- Die TCP-Verbindung wird getrennt.
- 8.
- Der Browser zeigt die empfangene Datei an.
Interessant ist in diesem Ablauf die Zeit die benötigt wird, um
eine URL aufzulösen (2.-3.) und die Zeit, die benötigt wird,
eine Datei aus dem WWW zu empfangen (4.-7.).
Abbildung:
Konzept einer transaktionsorientierten
Antwortzeitüberwachung eines Web-Browsers
|
In Abbildung 4.6 ist dargestellt, wie mit Hilfe eines
Agenten, der die Anwendung überwacht, eine solche Zeitmessung zu
realisieren ist.
Die benötigte Architektur besteht aus einem Flexiblen Management
Agenten, der neben der Überwachung der Applikation auch andere
Aufgaben erfüllt, einem Agenten, der direkt über ein entsprechendes
Interface mit dem Web-Browser verbunden ist und dem Web-Browser
selber.
Der Browser wird so instrumentiert, daß er die oben beschriebenen
Zeitspannen kennzeichnet und dem Agenten jeweils Anfang und Ende
dieser Transaktionen mitteilt. Daraus resultieren drei
unterschieldiche Transaktionen:
- 1.
- Transaktion A: beginnt mit der Bestätigung der URL durch
den Benutzer und endet nach der Darstellung der dazugehörigen
Seite. Diese Transaktion beinhaltet die (Sub-)Transaktionen B und C.
- 2.
- Transaktion B beginnt mit der Anfrage an den DNS-Server
und endet mit der Erhalt der dazugehörigen IP-Adresse.
- 3.
- Transaktion C beginnt mit dem Verbindungsaufbau zu dem
Web-Server und endet mit der Darstellung der HTML-Seite. Es ist
darauf zu achten, daß die Länge dieser Transaktion von der Größe
der übertragen Datei abhängt. Diese Information muß bei der
Auswertung berücksichtigt werden. Unter Umständen ist es sinnvoll,
den Verbindungsaufbau zum Web-Server getrennt zu Messen.
Die Ergebnisse dieser Messungen werden anschließend dem FMA
übergeben, der sie dann entsprechend seiner Vorgaben an den Manager
weiterreicht. Hierbei ist zu beachten, daß der FMA die Daten in einer
Form übergeben bekommt, in der die Korrelation der
Sub-Transaktionszeiten zu der Haupttransaktion möglich ist.
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