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Enterprise Management

    Der Begriff ,,Enterprise Management`` wird in der Literatur unterschiedlich definiert: Eine frühe, sehr allgemeine Definition beschreibt Enterprise Management als ,,whatever it takes for a manager to ensure that the environment serves the needs of its users`` [#!stsy94!#]. Nach [#!hean99a!#] faßt Enterprise Management ,,die Aufgaben des Finanz-, Personal-, Technologie- und Produktionsmanagement unter unternehmensweiten Gesichtspunkten (Geschäftsfelder, Geschäftsprozesse) zusammen und leitet daraus Zielvorgaben (Policies) für die IT-Infrastruktur, die Betriebsprozesse, die zugehörigen Dienste und Datenbestände ab``. Folglich kennt auch das Enterprise Management einen Domänenbegriff, der hier jedoch aufgrund seiner Abstraktion von technischen Spezifika rein organisatorischer Art ist und die Definition betrieblicher und geographischer Verantwortungsbereiche sowie entsprechende Zuständigkeitsprofile erlaubt.

Wir werden für die vorliegende Arbeit diese Definition ein wenig einschränken, da wir primär an den technischen Fundamenten des Enterprise Managements interessiert sind, auf denen dann von den betrieblichen Geschäftsprozessen abgeleitete unternehmensweite Zielvorgaben definiert und überwacht werden können. Folglich umfaßt Enterprise Management in unserem Kontext alle Mechanismen, die für das umfassende Management unternehmenskritischer Dienste und Anwendungen sowie der gesamten IT-Infrastruktur in einem heterogenen Umfeld erforderlich sind. Diese Definition stellt aufgrund des darin beschriebenen weiten Aufgabenumfangs naturgemäß sehr hohe Anforderungen an die zugrundeliegende Managementarchitektur. Wir werden daher in Kapitel [*] gegenwärtige Managementarchitekturen und -systeme kritisch auf ihre Eignung für Enterprise Management überprüfen und bewerten sowie im weiteren Vorschläge für wichtige Erweiterungen erarbeiten.


  
Abbildung: Ausprägungsformen verteilter kooperativer Managementsysteme

Grundsätzlich sind Enterprise Management Systeme  sehr leistungsfähige Managementplattformen, die sowohl hinsichtlich ihrer Verarbeitungskapazität als auch ihres Dienstumfangs den zentralen Interaktionspunkt für Netz- und Systemadministratoren mit dem gesamten Kommunikationssystem darstellen. Sie sind demzufolge in der obersten Ebene einer Managementhierarchie   angesiedelt und kommunizieren nur in Ausnahmefällen unmittelbar mit den Netzressourcen, da dies bei großen Kommunikationsnetzen, wie in Abschnitt [*] ausgefürt wurde, zu Skalierbarkeitsproblemen führt. Vielmehr sind Enterprise Management Systeme zu einem hohen Grad von einer Vorverarbeitung der anfallenden Managementdaten durch vorgelagerte Mid-level Manager abhängig. Die Integration von Systemen aus heterogenen Architekturdomänen geschieht beispielsweise durch die oben angesprochenen Management-Gateways, die jedoch ebenfalls eine Verdichtung von Rohdaten in Managementinformation vornehmen können. Wie in Abbildung [*] dargestellt, sind Mid-level Manager und Management-Gateways die beiden möglichen Ausprägungsformen verteilter kooperativer Managementsysteme, die von fundamentaler Bedeutung für die Effektivität und die Effizienz des gesamten Enterprise Management Prozesses sind. Um ein koordiniertes Zusammenwirken dieser Systeme zu erreichen, ist es daher sehr wichtig, daß diese ihrerseits eine offengelegte Managementschnittstelle besitzen, über die sie geeignet überwacht und gesteuert werden können. Abbildung [*] veranschaulicht ebenfalls die hierbei möglichen Kommunikationsbeziehungen: Neben dem Management durch das Enterprise Management System können diese verteilten kooperativen Managementsysteme ebenfalls miteinander interagieren. Für ein integriertes Management dieser Systeme ist es daher unabdingbar, beide Anwendungsfälle verteilter kooperativer Managementsysteme einer genaueren Betrachtung hinsichtlich ihrer spezifischen Anforderungen zu unterziehen. Dies geschieht in den Kapiteln [*] und [*].


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