Wir werden für die vorliegende Arbeit diese Definition ein wenig
einschränken, da wir primär an den technischen Fundamenten des
Enterprise Managements interessiert sind, auf denen dann von den
betrieblichen Geschäftsprozessen abgeleitete unternehmensweite
Zielvorgaben definiert und überwacht werden können. Folglich
umfaßt Enterprise Management in unserem Kontext alle
Mechanismen, die für das umfassende Management
unternehmenskritischer Dienste und Anwendungen sowie der gesamten
IT-Infrastruktur in einem heterogenen Umfeld erforderlich sind.
Diese Definition stellt aufgrund des darin beschriebenen weiten
Aufgabenumfangs naturgemäß sehr hohe Anforderungen an die
zugrundeliegende Managementarchitektur. Wir werden daher in Kapitel
gegenwärtige Managementarchitekturen und
-systeme kritisch auf ihre Eignung für Enterprise Management
überprüfen und bewerten sowie im weiteren Vorschläge für
wichtige Erweiterungen erarbeiten.
Grundsätzlich sind Enterprise Management Systeme sehr
leistungsfähige Managementplattformen, die sowohl hinsichtlich ihrer
Verarbeitungskapazität als auch ihres Dienstumfangs den zentralen
Interaktionspunkt für Netz- und Systemadministratoren mit dem
gesamten Kommunikationssystem darstellen. Sie sind demzufolge in der
obersten Ebene einer Managementhierarchie
angesiedelt und
kommunizieren nur in Ausnahmefällen unmittelbar mit den
Netzressourcen, da dies bei großen Kommunikationsnetzen, wie in
Abschnitt ausgefürt wurde, zu Skalierbarkeitsproblemen
führt. Vielmehr sind Enterprise Management Systeme zu einem hohen
Grad von einer Vorverarbeitung der anfallenden Managementdaten durch
vorgelagerte Mid-level Manager abhängig. Die Integration von
Systemen aus heterogenen Architekturdomänen geschieht beispielsweise
durch die oben angesprochenen Management-Gateways, die jedoch
ebenfalls eine Verdichtung von Rohdaten in Managementinformation
vornehmen können. Wie in Abbildung
dargestellt,
sind Mid-level Manager und Management-Gateways die beiden möglichen
Ausprägungsformen verteilter kooperativer Managementsysteme, die von
fundamentaler Bedeutung für die Effektivität und die Effizienz des
gesamten Enterprise Management Prozesses sind. Um ein koordiniertes
Zusammenwirken dieser Systeme zu erreichen, ist es daher sehr wichtig,
daß diese ihrerseits eine offengelegte Managementschnittstelle
besitzen, über die sie geeignet überwacht und gesteuert werden
können. Abbildung
veranschaulicht ebenfalls die
hierbei möglichen Kommunikationsbeziehungen: Neben dem Management
durch das Enterprise Management System können diese verteilten
kooperativen Managementsysteme ebenfalls miteinander interagieren.
Für ein integriertes Management dieser Systeme ist es daher
unabdingbar, beide Anwendungsfälle verteilter kooperativer
Managementsysteme einer genaueren Betrachtung hinsichtlich ihrer
spezifischen Anforderungen zu unterziehen. Dies geschieht in den
Kapiteln
und
.